Spezielle Tipps: Hunde

  • Die erste Läufigkeit zeigt den Beginn der Geschlechtsreife an und setzt bei kleinen Rassen bereits im Alter von 6 Monaten ein, bei großen Rassen etwas später. Das Alter zur frühesten Zuchtbenutzung (Zuchtreife) wird teilweise von den Zuchtverbänden vorgeschrieben, sollte aber mindestens 1 Jahr betragen. Die Hündin wird ca. alle 6-7 Monate läufig, wobei erhebliche rassebedingte und individuelle Unterschiede bestehen (4-12 Monate!). 
  • Der Läufigkeitszyklus gliedert sich in 4 Phasen:
  • Die Vorbrunst (Proöstrus) dauert durchschnittlich 9 Tage (3-17 Tage). In dieser Zeit schwillt die Vulva leicht an und es zeigt sich individuell unterschiedlich kaum feststellbarer bis starker blutiger Scheidenausfluß. Die Hündin ist bereits attraktiv für Rüden, lässt sich jedoch noch nicht decken.
  • Die eigentliche Phase der Läufigkeit ist die Brunst (Östrus). Sie dauert durchschnittlich ebenfalls 9 Tage (3 bis 21 Tage) und ist gekennzeichnet dadurch, daß die Hündin Deckbereitschaft zeigt und der Vaginalausfluß wäßrig bis schleimig wird.
  • Die Eisprünge (Ovulationen) beginnen meist am 2. bis 4. Tag der Brunst und dauern ca. 24 Stunden an.
  • In den ersten 1 bis 5 Tagen des nach der Läufigkeit lassen sich die Hündinnen oft noch decken. Diese Phase wird Metöstrus genannt und dauert 9 bis 12 Wochen.
  • Die restliche Zeit des Sexualzyklus befindet sich die Hündin im Anöstrus. In dieser
  • Zeit fehlen äußere Zeichen des Läufigkeitszyklus.
  • Es ist möglich, die Läufigkeit medikamentell durch Einsatz von Hormonpräparaten zu verhindern, zu verschieben oder zu unterbrechen. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, daß bei Einsatz von Hormonpräparaten grundsätzlich das Risiko von Nebenwirkungen besteht, die bis zur schweren Gebärmuttervereiterung reichen können.
  • Wird von Anfang an keine Zucht und eine Läufigkeitsverhinderung gewünscht, ist eine Kastration (Entfernung der Eierstöcke i.d.R. zusammen mit der Gebärmutter) in Erwägung zu ziehen. Studien belegen, daß bei einer Kastration vor der ersten Läufigkeit die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Brustgewebstumoren um ca. 80% sinkt. Jedoch kann es in seltenen Fällen auch bei einer Kastration zu Nebenwirkungen kommen.
  • Die genauen Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Methoden sollten Sie mit Ihrem Tierarzt besprechen, bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen.