Allgemeine Erstehilfemaßnahmen

  • Ruhe bewahren, denn Unruhe überträgt sich auf den Patienten
  • Beobachten, um zu erkennen wie sich das Tier verhält. Achten sie auf Blutungen, Atmung (hebt und senkt sich der Brustkorb?), nimmt das Tier eine abnorme Körper- oder Gliedmaßenstellung ein und wird Schmerz geäussert?
  • Berühren sie den Patienten vorsichtig und achten Sie dabei auf Ihre eigene Sicherheit, denn verletzte Tiere reagieren häufig aggressiv. Gelegentlich ist es sogar erforderlich, Hunden das Maul mit einem Band zuzubinden (nur möglich wenn die Atemwege frei sind!).
  • Haben Sie sich einen Eindruck über die Situation verschafft und lässt der Patient Sie an sich heran beachten Sie folgende Punkte:
  • den Patienten so wenig wie möglich manipulieren, Stress kann im Schock tödlich sein ! Beruhigen Sie das Tier und versuchen Sie es vorsichtig sicher zu lagern. Günstig ist eine Decke oder eine Bahre.
  • Halten Sie die Atemwege frei und gewährleisten Sie ausreichende Sauerstoffzufuhr. Entfernen Sie Erbrochenes, Blut oder übermäßigen Speichel aus der Maulhöhle und dem Rachen und ziehen sie die Zunge etwas seitlich aus dem Fang (auf die eigenen Finger Achten!). Lagern sie den Kopf und den Brustkorb so, daß eine ungehinderte Atmung möglich ist.
  • Halten sie den Patienten warm!
  • Bei Stichverletzungen den Gegenstand nicht selbst aus der Wunde ziehen!
  • Durch anlegen eines Druckverbandes oder Abbinden von Gliedmaßen ist es möglich, starke Blutungen zu stillen. Abgebunden wird mit einer Schnur, einem Band oder einem dünnen Schlauch möglichst handbreit herzwärts der Verletzung. Alle 30 Minuten ist die Stauung kurzzeitig zu lösen. Eine Gliedmaße darf insgesamt maximal 2 Stunden abgebunden bleiben.
  • Große Hautwunden sollten mit sauberen, wenn möglich sterilen Tüchern abgedeckt werden
  • Ein gebrochener Unterarm oder Unterschenkel kann, wenn dies vom Tier toleriert wird, mit einer eingerollten Zeitung, einem gefalteten Karton oder einem Stock und einem Verband geschient werden.
  • Vermeiden Sie die eigenmächtige Verabreichung von Medikamenten, da dies die Diagnosefindung für Ihren Tierarzt erschweren kann!
  • Versuchen Sie Ihren Tierarzt zu informieren, bevor Sie die Fahrt zur Praxis antreten, damit dieser die Möglichkeit hat erste Vorbereitungen zu treffen