Wie erkenne ich einen Notfall

  • Sie als Tierbesitzer kennen Ihr Tier am besten. Durch genaues Beobachten 
  • können Notfallsituationen von Ihnen intuitiv erkannt werden. Es gibt einige Körperfunktionen, durch deren Beurteilung sie sich einen Eindruck von der Ernsthaftigkeit der Situation machen können:
  • Atmung: die Atmung sollte regelmäßig und gleichmäßig sein mit 10-30 Atemzügen pro Minute. Es sollten keine auffälligen Atemgeräusche dabei auftreten.
  • Temperatur: Die Temperatur wird im After am besten mit einem elektronischen Fieberthermometer bestimmt. Die Thermometerspitze wird gleitfähig gemacht (Seife, Vaseline, Öl etc.) und für kurze Zeit ca. 2-3cm in den After eingeführt. Die Körpertemperatur sollte zwischen 38,0 und 39,2°C betragen.
  • Schleimhautfarbe: Die Schleimhautfarbe beurteilt man am besten durch Anheben der Lefzen. Sie sollte blaßrosa bis rosa sein. Auf keine Fall bläulich (Sauerstoffmangel!), gelblich (Gelbsucht!), rötlich (Entzündung!) oder weißlich (Kreislaufprobleme!). Durch leichten Druck mit dem Finger auf das Zahnfleisch können Sie die Kreislaufsituation des Patienten beurteilen. Der entstehende kleine weiße Fleck sollte in weniger als 2 Sekunden wieder die normale Schleimhautfarbe angenommen haben.
  • Herz und Puls: Um den Herzschlag oder den Puls beurteilen zu können benötigt man viel Erfahrung. Den Herzschlag können Sie bei schmalbrüstigen Tieren an der Vorderbrust spüren, den Puls fühlt man am besten durch leichten Druck auf die Innenschenkel der Hinterbeine. Die Herz- bzw. Pulsfrequenz bei Hund und Katze sollte zwischen 80 und 130 pro Minute liegen.
  • Körperhaltung und -funktionen: Das Tier sollte entspannt stehen und sich locker bewegen. Die Bauchdecke sollte weich und auf Druck nicht schmerzhaft sein. Achten sie auf regelmäßigen Kot- und Urinabsatz. Kot sollte geformt sein und der Urinabsatz sollte ohne Anstrengungen funktionieren. Auffällig sind z.B. ständiger massiver Durchfall oder häufiges Pressen auf Urin oder blutiger Harn.
  • Nervensystem: Neurologische Ausfälle erkennen Sie durch gestörtes Verhalten (ständiges im Kreis laufen, Umfallen, Desorientiertheit, Anfälle), abnorme Körperhaltung (Kopfschiefhaltung, Überstrecken des Halses, Krampfhaltungen) oder Probleme beim Laufen (schwankender Gang, Probleme beim Aufstehen).
  • Verletzungen / Blutungen: Stark blutende Wunden sind leicht zu sehen, nicht blutende Wunden fallen oft eher zufällig auf